Paranoia in der Scheune
17.08.2007
Nach der Ausstellungseröffnung von
„Too much Future – Punk in der DDR 1979 – 1989“
gab es in der Scheune Dresden Neustadt eine Wiedervereinigung von Paranoia.
Die Ausstellung ist eine Provokation aber sehenswert, muss ich noch mal in Ruhe hin. Der Clou, dass ich in einem Heft zur Ausstellung mehrere Fotos von den damaligen „kleenen“ Punks ausm Jugendhaus Riesa fand – Maes, Bienert, Schneider,… Das Heft musste ich natürlich kaufen!!!
So – aber worum es hier geht – das Konzert!
Außer Lutz war keiner daran interessiert und ich traf ihn und seinen Kumpel auch eher zufällig in der Einlassschlange vor der Scheune…
Mit so regem Zuspruch hatte ich keinesfalls gerechnet und ging relativ spät los – eigentlich hätte ich es vom Skeptiker-Konzert letztes Jahr besser wissen müssen…
So kam es, wie es komme musste – wir waren noch einige Meter vom Eingang entfernt, als es zum 1. Mal hieß: „Es gibt keine Tickets mehr!“ – Da ich das Spiel kannte, hieß es nur, geduldig sein und ausharren. Als wir noch ca. 2 Meter vom Verkaufstresen entfernt waren, der nächste Stopp – diesmal wurde es richtig ungemütlich, da der Pulk von hinten anfing, massiv zu schieben
Als ich uns dann endlich Tickets erkämpft hatte, war das Gedränge so groß, dass kaum hineinzukommen war und als ich mich durch gedrängelt hatte, eine ganze Weile auf die Jungs warten musste
Oben angekommen, gab es eine Riesenüberraschung, da plötzlich Sophie und Dana aus Leipzig vor mir standen!!! Dana hatte ich vorm Stadtmuseum schon gesehen aber einfach nicht wahr haben wollen, dass sie das ist… Lang sind die beiden aber nicht geblieben, da Dana hochschwanger ist! Den „angedrohten“ Schneider sah ich nicht, aber Vampe, Falk und Carsten von den Cowboys, Denni – hm, und sonst ein paar bekannte Gesichter von früher, die ich aber nicht konkret einzuordnen weiß.
Ehe es dann aber losging, das stellte – jedenfalls mich – auf eine harte Probe
Aber dann richtig!!! Gegen 23 Uhr fingen sie an zu spielen – ich musste nur meine Jacke loswerden und ab in die Mitte!!!
Der Saal war wirklich rappelvoll. Viel voller noch als zu den Skeptikern – und das Konzert durchaus vergleichbar… Vor der Bühne brodelte es vom 1. Takt an und ich stürzte mich freudig ins Getümmel So muss Punkrock sein!!!
Die Frauen natürlich in der Unterzahlt und die Jungs rücksichtslos wie immer, noch dazu mit nacktem Oberkörper – igitttigitt, schon mal so nen schweißtriefenden Kerl beim Pogo wegschubsen müssen??? Bah!
Hat aber trotzdem viiiel Spaß gemacht. Bitte jetzt keine Fragen nach einzelnen Titeln, ich konnte jedenfalls einige mitsingen (mitgrölen???!) und hatte sehr viel Spaß!
Als besondere Überraschung kam dann noch Wutanfall – da wurde das Gerangel noch doller und ich ging tatsächlich zu Boden, das Schöne aber ist, dass sofort zahlreiche hilfreiche Hände da sind, die einen wieder aufrichten. Und nach kurzer Atempause ging’s zum nächsten Titel wieder rein ins Getümmel
Nach einer Stunde harter Arbeit, schweißüberströmt, von zahlreichen Bieren begossen, mit unzähligen blauen Flecken übersäht, kämpfte ich mich aus dem Saal – nur noch ein Wunsch: Wasser!
Die Zugabe waren dann bereits gespielte Titel, also kein Grund, sich wieder in den Saal zu kämpfen. Total ausgepowert aber glücklich, machte ich mich bereits gegen 0:30 Uhr wieder auf den Heimweg (das klatschnasse T-Shirt in der Hand - so ne Lederjacke ist schööön warm!) – der Abend hat sich gelohnt!!! Geniales Konzert!!!